Mund auf statt Klappe zu!
Frauenbewegung in lauten Tönen
Band 1: Lieder für Frauenchor a cappella
Band 2: Lieder für Frauenchor mit Klavier- und Akkordeonbegleitung
Herausgeber: CID | Fraen an Gender
Furore-Verlag
Kassel
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Beschreibung
Zur Geschichte der Frauenbewegung gehören zahlreiche Lieder, die Forderungen nach Gleichberechtigung, angemessenen Arbeitsbedingungen, politischer und gesellschaftlicher Teilhabe, Selbstbestimmung und Entfaltung musikalisch unterlegten und lauthals zum Ausdruck brachten. Im Rahmen seines 20-jährigen Bestehens 2011 rief das Luxemburger Fraueninformations- und Dokumentationszentrum CID mit „Mund auf statt Klappe zu!“ diesen musikalischen Ausdruck der Frauenbewegungen mit drei Konzerten in Erinnerung. Die Auswahl, die von Arbeiterinnenliedern über Frauenwahlrechtsongs bis zu Selbstbestimmungsliedern reicht, berücksichtigt verschiedene Epochen und Länder.
Diese Lieder prägten die Frauenbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts, die der 1970er/80er Jahre und sie behalten auch Anfang des 21. Jahrhunderts ihre Gültigkeit. Das Liedgut macht den unbestreitbaren Fortschritt deutlich, der durch die Anstrengungen der Frauen (und Männer) erkämpft wurde. Gleichzeitig schärft es die Wahrnehmung für bestehende und fortdauernde Missstände.
Die Editionen „Mund auf statt Klappe zu!“ machen dieses Kulturgut allen Chören weltweit zugänglich. Die Sammlung wurde benutzerfreundlich in zwei Heften angelegt und versteht sich als Einheit. Musikverlegerinnen und Musikverleger tragen mit den von ihnen ausgewählten Druckerzeugnissen wesentlich zur Niveaubildung des Musiklebens bei. Sie erfüllen einen kulturpolitischen Auftrag zur Stärkung aller Komponistinnen und Komponisten, sie geben diesen eine Stimme.
Das sagt die Jury
„Mund auf statt Klappe zu!“ Schon der Titel der zweibändigen Ausgabe mit Liedern aus der „Frauenbewegung in lauten Tönen“, wie es in der Unterzeile weiter heißt, nimmt kein Blatt vor den Mund.
Die beiden Bände zeigen sehr anschaulich, dass auch die Geschichte der Frauenbewegung durch zahlreiche Lieder begleitet wurde, die die Forderungen nach Gleichberechtigung, politischer und gesellschaftlicher Teilhabe musikalisch unterlegten und lauthals zum Ausdruck brachten. Die Hymne der Suffragetten „The March of the Women“ aus dem Jahre 1911 mit der Textzeile „Shout, shout up with your song, …“ kann durchaus als Motto und Aufruf der beiden Bände an alle Interessierten verstanden werden, sich stimmlich und musikalisch mit der Auswahl von Arbeiterinnenlieder, Frauenwahlrechtsongs und Selbstbestimmungsliedern aus verschiedenen Epochen und Länder zu beschäftigen.
Zu danken ist für die kurzen, informativen Texte zu Beginn der beiden Bände in deutscher und englischer Sprache. Sie geben die wichtigsten Hintergrundinformationen zu den folgenden Liedern. Nur bei dem Satz der Informationstexte hätte man sich etwas mehr gestalterisches Engagement gewünscht. Die schmalen Zeilen des Blocksatzes reißen zu viele Löcher in die Textzeilen. Ein weiterer Wermutstropfen ist die Titelgestaltung der beiden Bände. Hier wäre es ein leichtes gewesen, dass bestehende grafische Motiv des Konzertes „Mund auf statt Klappe zu!“ vom 11.11.2012, dem Thema entsprechend grafisch „laut“ zu inszenieren. Dies sind aber nur Randbemerkungen und sollen als ein Impuls zu einem ganzheitlichen grafischen Gestaltungsanspruch verstanden werden.
Zu dem Band 1 mit „Lieder für Frauenchor a cappella“ und dem Band 2 mit „Lieder für Frauenchor mit Klavier- oder Akkordeonbegleitung“ kann man dem Herausgeber „CID | Fraen an Gender“ aus Luxemburg, Christa Brömmel (Redaktion) und dem „Furore-Verlag“ aus Kassel nur gratulieren und ermuntern, in diesem Bereich weiter zu machen. Möge es seinen Beitrag dazu leisten, dass die Lieder und Themen der Gleichberechtigung auf offene Ohren treffen und das lautstarke Engagement für die Rechte der Frauen weltweit nicht verstummt.