Richard Strauss
Späte Aufzeichnungen
Herausgeber: Marion Beyer, Jürgen May und Walter Werbeck
Schott Music
Mainz
Beschreibung
Dieses neue, mit großer Sorgfalt edierte Standardwerk vereint sämtliche von Richard Strauss überlieferten Aufzeichnungen der Jahre 1932–1949. Bis kurz vor seinem Tod notierte Strauss kontinuierlich Anekdoten aus dem Musikleben, vor allem aber auch Notizen und kleine Essays zu seiner Rolle als Komponist und zur Funktionalisierung seines musiktheatralischen Werks – innerhalb der Musikgeschichte, im umfassenden Kontext der abendländischen Kulturgeschichte und nicht zuletzt der politischen Zeitläufe überhaupt.
Begründung der Jury
Die bei Schott als Band 21 der Veröffentlichungen der Richard-Strauss-Gesellschaft herausgekommenen „Späten Aufzeichnungen“ des Komponisten sind ein schönes und nachhaltiges Buch im besten Sinne. Als Ergebnis sorgfältigster philologischer Editionsarbeit liegen uns nun die Notizhefte vor, die Strauss in der immer wieder so heiß diskutierten Zeit zwischen 1932/33 und 1949 nutzte. Damit liegt ein biographisch nun in höchstem Maße relevantes Quellenopus vor, das u. a. offen legt, wie Strauss auf die ihn betreffende Publizistik Einfluss nahm – mit Recht weisen die Herausgeber auf die zahlreichen Indizien dafür hin, dass Strauss seine hier niedergelegten Überlegungen nicht selten an spätere Biographen adressierte (teilweise ganz konkret im Blick auf Willi Schuh geschrieben hat).
Gerade weil Teile dieser Aufzeichnungen bereits – mit unkenntlichen editorischen Eingriffen – veröffentlicht sind, ist es so wertvoll, diese Quelle in einer kritischen Edition vorliegen zu haben. Dass dies in einer in jeder Beziehung handwerklich hochwertigen und sich jeder Aufmerksamkeit heischende modischer Zutat enthaltenden Ausstattung geschieht, wird die Nachhaltigkeit dieser Publikation in dieser Dimension gerecht. Entstanden ist ein Buch, dass man auch in vielen Jahren noch gern zur Hand nehmen wird, in dem sich das Lesen wie das Forschen, die Freude am Buch und das Interesse am Inhalt auf das schönste verbindet. Gut, dass solche Bücher heute noch gemacht werden können!