Die Preisträger 2016

Schumann-Briefedition Bde. I.4–7

Briefwechsel von Clara und Robert Schumann 1831 bis 1856

Herausgeber: Anja Mühlenweg, Thomas Synofzik und Sophia Zeil

Verlag Christoph Dohr
Bergheim

Beschreibung

Der nun erstmals vollständig in vier Bänden edierte Braut- und Ehebriefwechsel von Clara und Robert Schumann bildet die Keimzelle der in ca. 50 Bänden und in drei Serien und einem Supplement erscheinenden Schumann Briefedition. Das international beachtete Editions-Projekt wird realisiert durch das Robert-Schumann-Haus Zwickau und das Institut für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden in Verbindung mit der Robert-Schumann-Forschungsstelle Düsseldorf und erscheint im Verlag Dohr Köln. Die Edition wurde von 2008 bis 2010 als Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und erhielt eine Anschlussfinanzierung der Mariann Steegmann Foundation. Die Publikation im Verlag Dohr fördert die Kunststiftung NRW. Über dieses Projekt informiert eine eigene Website: www.schumannbriefedition.

Die wohl berühmteste Liebesgeschichte der Musikgeschichte nahm vor exakt 176 Jahren ein glückliches Ende: Nach jahrelangen Kämpfen – bis hin zur gerichtlichen Auseinandersetzung mit Friedrich Wieck – konnten Robert Schumann und Clara Wieck 1840 heiraten. Bereits 1885 veröffentlichte Clara Schumann Auszüge aus den an sie gerichteten Liebesbriefen, wobei sie jedoch vielfach kürzte und auch Teile verschiedener Briefe unter einem Datum zusammenfasste. Die nun vorliegende Edition bietet erstmals alle erreichbaren Quellen. Sie weist für die Zeit von 1831 bis 1856 insgesamt 654 Korrespondenzstücke nach und verzeichnet alle wichtigen Lesartenabweichungen früherer Ausgaben.

Begründung der Jury

Eine Ausgabe der Briefe aus dem Hause Schumann ist per se ein gigantisches Unterfangen: Etwa 20.000 Briefe haben Robert und Clara Schumann im Laufe ihrer Leben an zahlreiche Adressaten verfasst, von denen viele (offenbar für spätere Veröffentlichungen) schon zu Roberts Lebzeiten erhalten und geordnet wurden.

1924 wurde das Kernstück – der Briefwechsel zwischen Robert und Clara – von der Tochter Marie Schumann an die Preussische Staatsbibliothek verkauft. Nach mehreren Teilausgaben, an denen auch Clara Schumann noch mitwirkte, bringt der Verlag Dohr seit einigen Jahren in Zusammenarbeit mit den Schumann-Forschungsstellen in Zwickau, Dresden und Düsseldorf eine Gesamtedition der Korrespondenz heraus, die editorisch wenige Wünsche offen lässt.

Der so genannte „Braut- und Ehebriefwechsel“ kann dabei auf eine ambitionierte, aber nicht ganz vollendete Ausgabe von Eva Weissweiler aus den 1980er Jahren zurückgreifen, die jetzt um editorische Feinheiten und teils erstmals veröffentlichte Briefe aus Schumanns letzten Jahren in der Heilanstalt Endenich (im vorliegenden Band) ergänzt wurde. Berücksichtigt sind auch Noten- und Geschenksendungen; Anmerkungen, Schriftproben, Personen-, Werk- und Ortsregister ergänzen das ambitionierte Unterfangen, das wohl für lange Zeit als Non plus ultra der Schumann-Briefedition gelten wird.

Zurück