Chorbuch zum Evangelischen Gesangbuch

Herausgeber: Kay Johannsen und Richard Mailänder

Carus-Verlag
Stuttgart

Beschreibung

Zum Reformationsjahr 2017 ist das Chorbuch zum Evangelischen Gesangbuch erschienen. Es setzt auf ein innovatives modulares Prinzip, das neue Impulse für das gemeinsame Musizieren verschiedener kirchenmusikalischer Gruppen in den Gemeinden bietet.

Die 63 am häufigsten gesungenen Lieder aus dem Evangelischen Gesangbuch wurden in einem flexibel besetzbaren Modul-Satz arrangiert. Jedes Arrangement kann in unterschiedlichen Besetzungen realisiert werden: durch einen 4-stimmig gemischten Chor (SATB), einen 3-stimmig gemischten Chor (SAM) oder einen 2- bis 3-stimmigen Kinderchor (meist Melodie und Diskant), jeweils mit einem gemeinsamen Orgelsatz. Die Sätze sind kompatibel, können also nicht nur einzeln, sondern auch gleichzeitig, zur Begleitung der Gemeinde oder abwechselnd gesungen werden. Hinzu kommen ad libitum ein bis zwei instrumentale Oberstimmen, die ebenfalls zu allen Besetzungen passen. Der Orgelsatz kann alternativ auch vom Posaunenchor gespielt werden.

Die Liedauswahl basiert überwiegend auf dem ökumenischen Liedgut. Um eine größtmögliche stilistische Breite anzubieten und auch die Vielfalt der unterschiedlichen Traditionen im Umgang mit dem Kirchenlied aufzuzeigen, sind rund 40 Komponistinnen und Komponisten aus dem In- und Ausland an dem Projekt beteiligt gewesen. Für Chöre werden jeweils separat Chorpartituren angeboten, für Posaunenchöre steht eine Spielpartitur zur Verfügung.

Begründung der Jury

Hinter dem eher unscheinbaren Titel Chorbuch zum Evangelischen Gesangbuch verbirgt sich der preiswürdige Ansatz des modularen Prinzips: Basierend auf einem gemeinsamen Orgelsatz können die Chorsätze für die einzelnen Chorgruppen (Kinderchor, gemischter 3- und 4-stimmiger Chor, teilweise auch Bläserchor und Frauenchor) einzeln oder auch zusammen musiziert werden. Dieser neue Ansatz der flexibel kompatiblen „Klangbausteine“, der in ähnlicher Weise auch schon im Chorbuch zum Gotteslob erprobt wurde, erscheint uns tatsächlich geeignet, neue Impulse für das abwechslungsreiche Singen von Chor und Gemeinde im Gottesdienst zu geben. Die Farbigkeit bei vielen Liedern wird dazu durch ein bis zwei obligate instrumentale Oberstimmen erhöht. Durch die Mitwirkung von Komponistinnen und Komponisten aus mehreren europäischen Ländern ist auch die stilistische Vielfalt sehr erfreulich.

Die graphische Gestaltung erscheint dabei sehr gut gelungen. Für die verschiedenen Stimmen wurde ein optisch reizvoll und schnell erkennbares System erdacht. Der Tonsatz ist sauber und übersichtlich.

Lediglich die Anzahl der enthaltenen Lieder (63) bewegt sich an der Untergrenze dessen, was man sich für ein Chorbuch mit Potenzial zum Standardwerk gewünscht hätte.

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