Gideon Klein

Sonate für Klavier / Landschaft

Spielpartitur, Urtextausgabe

Herausgeber: Ondrej Pivoda
Lektor: Jonáš Hájek

Bärenreiter-Verlag
Kassel · Basel · London · New York · Praha

Beschreibung

Der außerordentlich begabte Komponist und Pianist Gideon Klein (1919–1945) wurde im Alter von 25 Jahren im KZ Fürstengrube ermordet. Einer der unbestreitbaren Höhepunkte seines kleinen kompositorischen Nachlasses ist die Sonate für Klavier. Ihre drei Sätze wurden in umgekehrter Reihenfolge 1943 im KZ Theresienstadt geschrieben, zum beabsichtigten vierten Satz ist nur ein dreitaktiger Entwurf erhalten geblieben.

Die erste Urtext-Ausgabe der Sonate wird im vorliegenden Heft um das bisher unveröffentlichte kurze Melodram „Landschaft“ (in der Literatur bis jetzt mit „Topol“ / „Pappel“ betitelt) erweitert, bei dem der Pianist bzw. die Pianistin gegebenenfalls auch den Rezitationspart übernehmen kann. Kurz nach seinem Konservatoriumsabschluss verfasste Klein im Juli 1939 diese Vertonung des gleichnamigen Gedichts von Vilém Závada (1905–1982) im Stil der freien Atonalität.

Begründung der Jury

Der jüdische tschechische Pianist und Komponist Gideon Klein, ein musikalisches „Wunderkind“, war erst 25 Jahre alt, als er kurz vor der Befreiung durch die Alliierten 1945 im KZ Fürstengrube, einer Außenstelle des KZ Auschwitz, ums Leben kam. Als Höhepunkt seines Werkes gilt die noch im KZ Theresienstadt, wohin Klein 1941 deportiert wurde, entstandene dreisätzige Sonate für Klavier von 1943. Sie zeigt Einflüsse von Skrjabin bis Schönberg, lässt aber auch einen ganz eigenen, sehr ausdrucksstarken Stil erkennen.

Bärenreiter veröffentlicht diese Sonate nun nicht nur in einer mustergültigen Urtext-Ausgabe mit dreisprachigem ausführlichen Vorwort, Faksimile-Blatt und Kritischem Bericht, sondern fügt auch die Erstveröffentlichung des melancholischen Melodrams „Landschaft“ hinzu. Es entstand im Juli 1939 kurz nach Kleins Konservatoriumsabschluss und steht bereits unter dem Eindruck der wachsenden Unterdrückung der jüdischen Bevölkerung durch die Nationalsozialisten, die ihm sowohl eine akademische musikalische Ausbildung als auch die Ausübung seines Berufes verwehrten.

Notensatz, Satz, Typographie und Ausstattung des Heftes sind von hervorragender Qualität.

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