Leipziger Ausgabe der Werke
von Felix Mendelssohn Bartholdy
Serie VI (Geistliche Vokalwerke) Band 11D
Elias op. 70 MWV A 25 – Kritischer Bericht
(stellvertretend für die »Elias«-Gesamtausgabe)
herausgegeben von Christian Martin Schmidt
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Breitkopf & Härtel
Wiesbaden
Beschreibung
Mit dem Kritischen Bericht zum Oratorium Elias wird die fünfbändige Edition zu diesem Hauptwerk von Felix Mendelssohn Bartholdy abgeschlossen. Er präsentiert – ausnahmsweise in Form eines von den Notenausgaben separierten Bandes – die Zusammenfassung aller editorischen Kommentare.
Der Kritische Bericht zum „Elias“ enthält die Darstellung und Auswertung von insgesamt sechs Sammel- und annähernd 260 Einzelquellen, darunter nicht weniger als 20 von Mendelssohn selbst oder mit seiner Beteiligung verfasste Libretto-Entwürfe. Wesentlicher Bestandteil ist zudem eine ausführliche Chronologie der Werkentstehung.
Dem Kritischen Bericht dieser Edition ist die Bündelung, Systematisierung und abschließende Kommentierung der im Zusammenhang mit dem „Elias“ überlieferten Dokumente zugedacht, zu denen generell nicht nur die musikalischen, sondern auch alle Schriftdokumente – Libretto-Entwürfe, Korrespondenzen, Quellen zur (englischen) Rezeption – gehören, die speziell in diesem Band wiedergegeben sind.
Die Auszeichnung BEST EDITION 2023 wurde dem Kritischen Bericht (SON 429) „stellvertretend für die Elias-Gesamtausgabe“ verliehen.
Begründung der Jury
Mit dem 2022 erschienenen Kritischen Bericht schließen der Verlag Breitkopf & Härtel und die Leipziger Mendelssohn Gesamtausgabe ein wissenschaftliches wie verlegerisches Großunternehmen ab: die Edition des Oratoriums Elias mit insgesamt nicht weniger als fünf in einem Zeitraum von 2009 bis 2022 erschienenen Bänden, herausgeberisch verantwortet von Christian Martin Schmidt. Nach der Partitur der Endfassung erschienen bereits Noten und Revisionsbericht der Frühfassungen, der vom Komponisten besorgte Klavierauszug und ein Band, der alle erhaltenen, aber bisher nicht veröffentlichten musikalischen Dokumente kommentiert zur Verfügung stellt. Mit dem nun erschienenen kritischen Bericht liegt für dieses Unternehmen nun der Schlussstein vor, in dem nicht nur die Einleitung alles zusammenbindet (und eine überhaupt erst nach Abschluss des gesamten Unternehmens mögliche zusammenfassende Chronologie der Entstehung liefert), sondern in dem darüber hinaus auch die Librettoentwürfe vorgelegt und in einem Anhang überdies Dokumente zur englischen Rezeption beigegeben wurden und damit auch die historische Bedeutung des Werkes dokumentiert ist.
Solche Unternehmungen sind deshalb so bemerkenswert, weil sie in bewundernswerter Weise die Chance und die Relevanz des weltweit einzigartigen Förderprogramms der Union der Akademien der Wissenschaften im Bereich der Musik zeigen: Langfristig gesicherte, öffentlich geförderte editorische Grundlagenforschung im Verbund mit traditionsreicher privatwirtschaftlicher Expertise im Verlag kommen zum Klingen, wenn diese Ausgabe genutzt wird. Dabei geht es den Gesamtausgaben, auch das zeigt diese Edition, schon lange nicht mehr darum, eine philologisch beglaubigten irgendwie idealen Text zu schaffen, sondern vielmehr zielt eine solche Edition darauf ab (und deshalb muss sie auch so umfangreich sein), über philologische Transparenz die Funktionsweise und den Status der Texte offenzulegen und Leser:innen wie Aufführenden Material und Wissen so zur Verfügung zu stellen, dass sie auf dieser Grundlage künstlerisch wie wissenschaftlich souverän mit dem Text umgehen können. Diese Bände wird man in den Bibliotheken der ganzen Welt finden und überall werden sie Aufführungen prägen.
Typografie und Notensatz sind von erster Qualität. Vor allem beim Anhang und in vielen kleinen Details des Satzes zeigt sich die bescheidene Meisterschaft der Gestaltung. Für Typografen ein Genuss.