Gustav Mahler

Titan

Eine Tondichtung in Symphonieform in 2 Teilen und 5 Sätzen (1888–1889/1894) in D-Dur
für großes Orchester

Herausgeber: Stephen E. Hefling und Reinhold Kubik
Lektor: Heinz Stolba
Layout: Thomas Stark Forte OG
Druck: Prime Rate

Universal Edition
Wien

Beschreibung

Viele Konzerte und Aufnahmen von Mahlers Erster Symphonie tragen den Titel „Titan“, aber in Wirklichkeit hat der Komponist selber ihn nur zweimal als solchen verwendet.

Das Werk war ursprünglich eine fünfsätzige „Symphonische Dichtung“ in zwei Teilen, die Mahler im November 1889 in Budapest uraufführte. Danach arbeitete Mahler sie grundlegend in Hamburg um und nannte sie „Titan“, erweiterte durch beschreibende Titel der Sätze und einen programmatischen Kommentar. Der Aufführung in Hamburg 1893 folgte eine weitere in Weimar 1894. Das Manuskript des Kopisten der Aufführungen in Hamburg und Weimar bildet Mahlers letzte Gedanken und Korrekturen zum „Titan“ ab und ist damit die Grundlage für die Neue Kritische Gesamtausgabe.

Mahler verzichtete daraufhin auf die beschreibenden Titel der fünf Sätze, verwarf den „Blumine“-Satz, überarbeitete die Instrumentierung und nannte das Werk anschließend „Symphonie in D-Dur für großes Orchester“.

Begründung der Jury

Gustav Mahler komponierte den „Titan“ Anfang 1888 in Leipzig, wo er seinen ersten Erfolg als Komponist erlebte. Die Uraufführung des Werks im November 1889 in Budapest fiel beim Publikum durch, woraufhin der Komponist – wie er es bei nahezu allen Werken zu tun pflegte – es grundlegend überarbeitete und an seinem neuen Wirkungsort Hamburg vier Jahre später erneut zur Aufführung brachte. Doch auch diese Werkfassung fand wenig Anklang, ebenso wie eine weiter überarbeite Fassung, die 1894 in Weimar dargeboten wurde.
 
Die neue kritische Gesamtausgabe Gustav Mahlers nimmt dieses letzte Manuskript der Aufführungen von Hamburg und Weimar als Grundlage, da sie die letzten Gedanken und Korrekturen des Komponisten wiederspiegelt.
 
Diese erste kritische Ausgabe von „Titan“ enthält die Entstehungsgeschichte, Rezensionen der Hamburger und Weimarer Aufführungen, eine Diskussion über die Programme und zugrundeliegenden Ideen des Werkes, farbige Abbildungen wichtiger Quellen und einen ausführlichen kritischen Bericht, der Varianten, problematische Passagen und alle redaktionellen Interpolationen beschreibt.
 
Die Ausgabe ist gestalterisch bescheiden und gleichzeitig wunderschön. Schon der Titel in zartem Hellblau hat als einzigen Blickfang die Unterschrift Mahlers, umrandet von weiterem Text in der Typo Garamond. Diese wunderbare Schrift darf sich gerade auf den Innenseiten herausragend entfalten, steht in einzelnen Worten auf viel Weiß souverän und organisiert viel Text und die Zweisprachigkeit brilliant und passt sehr schön zu den farbigen Faksimile. Auch für die Tonsatzseiten ein großes Lob: Viele Originalanmerkungen von Mahler wurden in den sehr sauberen Tonsatz Partitur übernommen, so dass man der Intention Mahlers sehr nahe kommt.

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