Die Preisträger 2016
Bohuslav Martinů
The Epic of Gilgamesh
Reihe: Bohuslav Martinů · The Complete Edition
Herausgeber: Aleš Březina
Bärenreiter-Verlag
Kassel · Basel · London · New York · Praha
Beschreibung
Bohuslav Martinůs The Epic of Gilgamesh ist der erste Band (VI/2/1) der Bohuslav Martinů Complete Edition (hrsg. vom Bohuslav Martinů-Institut im Auftrag der Martinů-Stiftung Prag), die seit 2015 im Bärenreiter-Verlag erscheint und die bei ihrem Abschluss einen Umfang von etwa 100 Bänden haben wird.
Bohuslav Martinů (1890–1959) war einer der fruchtbarsten und vielseitigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Sein breites, viele Gattungen umfassendes Schaffen enthält etwa dreißig Opern und Ballette, Lieder, Chorwerke, Kantaten, ein Oratorium, Symphonien, zahlreiche Orchesterwerke für große und kleinere Besetzung, mehr als dreißig Solokonzerte, an die hundert Kammermusikwerke in vielfältigen Besetzungen sowie eine Reihe von Werken für Soloinstrumente.
Martinů nahm den Stoff für sein 1954/55 komponiertes Oratorium The Epic of Gilgamesh für Solisten, Chor, Orchester und Sprecher aus dem babylonischen Gilgamesch-Epos aus der Dritten Ur-Dynastie (2112–2004 v. Chr.), das sich auf mündliche Überlieferungen stützt.
Begründung der Jury
Der tschechische Komponist Bohuslav Martinů (1890-1959) gilt als einer der fruchtbarsten und vielseitigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Pünktlich zu seinem 125. Geburtstag sind die ersten beiden Bände einer wissenschaftlich-kritischen Gesamtausgabe erschienen, die der Bärenreiter-Verlag mit rund 100 Bänden großzügig angelegt hat. Sie fußt auf den akribischen Forschungen des Prager Martinů-Instituts.
Die Jury würdigt die hohe wissenschaftliche und verlegerischen Leistung dieser Edition, die Martinůs Werke in allen Fassungen und Bearbeitungen sowie neu entdeckte und bislang unveröffentlichte Kompositionen zugänglich macht.
So enthält die prachtvoll aufgemachte Ausgabe des 1958 in Basel uraufgeführten Oratoriums The Epic of Gilgamesh nicht nur ein ausführliches Vorwort mit Auszügen des Briefwechsels zwischen Martinů und dem Auftraggeber Paul Sacher, sondern auch aussagekräftige Manuskriptseiten und als Fußnoten gedruckte Alternativfassungen verschiedener Passagen. All das ermöglicht einen umfassenden Einblick in den Enstehungsprozess des Werkes, dessen erste Aufführungen in Basel und bei den Wiener Festwochen zu den größten Erfolgen des Komponisten gehörten.