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Rainer Nonnenmann
Der Gang durch die Klippen

Helmut Lachenmanns Begegnungen mit Luigi Nono anhand ihres Briefwechsels und anderer Quellen 1957–1990

 

Breitkopf & Härtel

Wiesbaden
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Beschreibung

Nono und Lachenmann waren durch ein außergewöhnliches Lehrer-Schüler-Verhältnis verbunden. In Darmstadt 1957 zeigte sich der 21-jährige Student Lachenmann vom charismatischen Avantgardisten Nono derart beeindruckt, dass er zu diesem als Schüler nach Venedig ging. Ihre Beziehung erlebte Lachenmann fortan als „Gang durch die Klippen“, mit intensivem Austausch von Ideen, Plänen und Kompositionen, persönlichen und künstlerischen Krisen sowie hitzigen Kontroversen, die zu Zerwürfnissen, einer mehrjährigen „Funkstille“ und schließlich zur beständigen Freundschaft führten. Dokumentiert wird dies durch Briefe, Widmungen, Semesterberichte und Vortragstexte, die hier teils erstmals veröffentlicht und in den Kontext gestellt werden.

 

Das sagt die Jury

Wenige Komponisten nach 1945 haben ihre Musik so sehr in einen politischen und gesellschaftlichen Zusammenhang gestellt wie Luigi Nono und sein Schüler Helmut Lachenmann. In ihrem Briefwechsel spiegelt sich nicht nur ein von Krisen nicht freies Verhältnis zweier eigensinniger, diskussionsfreudiger Menschen, sondern auch die Möglichkeiten von Kunst nach dem Krieg. Der Musikwissenschaftler und Journalist Rainer Nonnenman hat in fast zehnjähriger Arbeit die gemeinsame Korrespondenz gesammelt, ausgewählt, kommentiert und mit weiteren Dokumenten kurzgeschlossen. Dabei entsteht ein packendes musikalisches Doppelporträt über Grenzen und Generationen, aber auch ein Blick auf die Musikgeschichte von den fünfziger bis in die achtziger Jahre, der schärfer, engagierter und ungeschützter ist als jede unparteiische Musikgeschichte der Zeit.

Rainer Nonnenmann: Der Gang durch die Klippen