Heribert Henrich
Bernd
Alois Zimmermann Werkverzeichnis
Herausgegeben von Schott Music in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste, Berlin
Schott Music
Mainz
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Beschreibung
Mit dem Werkverzeichnis des Komponisten Bernd Alois Zimmermann von Heribert Henrich veröffentlichen Schott Music und die Akademie der Künste, Berlin, das erste umfassende, nach historisch-kritischen Methoden erarbeitete Werkverzeichnis eines Komponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Rund 350 erhaltene, fragmentarische und verschollene Werke sind in dem fast 1.400 Seiten starken Band verzeichnet. Neben der Darlegung musikalischer Quellen umfassen die Werkeinträge auch Erstveröffentlichungen von Zimmermanns Briefen, Notizen und Kalendereinträgen mit allen für das jeweilige Werk relevanten Stellen.
Das Werkverzeichnis enthält zusätzlich 23 farbige Abbildungen von Autographen. Es ist Teil der wissenschaftlichen Erschließung des Bernd-Alois- Zimmermann-Archivs der Akademie der Künste und berücksichtigt die Vorarbeiten des verstorbenen Zimmermann-Forschers Klaus Ebbeke.
Die Herausgabe des Buchs erfolgt mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung.
Das sagt die Jury
Unter den Avantgarde-Komponisten nach 1945 galt Bernd Alois Zimmermann lange als sperriger, überdies katholisch geprägter Außenseiter, der die musikalische Tradition offensiv in sein Werk einbezog und sein Geld vorwiegend mit „Gebrauchsmusik“ für den Rundfunk verdiente. Mittlerweile hat man den 1918 geborenen Universalmusiker als einen der wichtigsten und künstlerisch dringlichsten Komponisten nach dem Zweiten Weltkrieg erkannt; Werke wie die Oper „Die Soldaten“ oder das „Requiem für einen jungen Dichter“ sind nicht nur kühne Entwürfe neuer Formen und Mittel, sondern auch eindrückliche Formulierungen der Traumata des 20. Jahrhunderts. Doch erst knapp zwei Jahrzehnte nach Zimmermanns Freitod im Jahr 1970 kam es durch den Einsatz der Musikwissenschaftlers Klaus Ebbeke zur Gründung des Zimmermann-Archiv an der Berliner Akademie der Künste, seither die wichtigste Forschungsstelle für den Komponisten. Nach Ebbekes frühem Tod hat Heribert Henrich in mehr als zwei Jahrzehnten auf 1326 Seiten das erste umfassende Werkverzeichnis für einen Komponisten nach 1945 erstellt, das an Detailfülle und philologischer Genauigkeit seinesgleichen sucht. Berücksichtigt sind alle Werkgruppen bis hin zum Arrangement, Querverweise, Briefe und Kommentare ergänzen den Quellenapparat. Die Druckanordnung ist trotz der enormen Datenmengen luftig, der Text leserlich gehalten – eine Großtat, nicht nur für Zimmermann-Verehrer.